HISTORIE

1979 – 1989

Guter Start in schwieriger Zeit

Der Diplom-Ingenieur Klaus Reich macht sich in Bielefeld-Brake mit einem Ingenieurbüro für Sanitär, Heizung und Kima selbstständig. Er ist Teil der „Gruppe Ingenieurbau“, einer Bürogemeinschaft von Ingenieuren unterschiedlicher Fachrichtungen. Das erste Jahrzehnt beginnt mit zwei Ölkrisen und einer Baukrise, die Wirtschaft schwächelt. Die Wirtschaftswunderzeit mit ihren unbegrenzten Energien ist passé. Die ersten Aufträge sind Neubauten und Sanierungen von Schulen, Schwimmbädern und Verwaltungsgebäuden; Auftraggeber ist zumeist die öffentliche Hand.

Das erste Energieeinspargesetz zwingt zu Dämmung und Doppelfenster; die erste Wärmeschutzverordnung zwingt zum Nachdenken. Der Netzausbau für Erdgas kommt voran, 1980 werden erstmals mehr Gas- als Ölheizungen errichtet. 1986 explodiert das Kernkraftwerk Tschernobyl, im Jahr darauf entsteht an der Nordsee der erste Windpark Deutschlands. Nach dem Eintritt von Hans-August Hölscher im Jahr 1980 wird aus dem jungen Ingenieurbüro eine GbR, zum Ende des Jahrzehnts ist das Team auf 10 Köpfe angewachsen.

1990– 1999

BHKWs und vergleichende Planung

Der Kundenkreis wird größer, die Themen mehr, die Wege weiter. Reich + Hölscher planen die ersten Gewerbebauten und realisieren eine ganze Reihe von Reha-Kliniken und Hotels bundesweit. Nebenbei gibt man noch zwei Kollegen in den neuen Bundesländern Starthilfe. Das erste Büro platzt aus allen Nähten, das Team zieht zusammen mit seinem Kooperationspartner seit der ersten Stunde – den Elektrofachplanern von Schröder & Partner – in die Steubenstraße in Bielefeld-Mitte.

Gefragt sind in diesem Jahrzehnt neue Technologien wie Blockheizkraftwerke – dafür entsteht in Herford für fünf Jahre ein zweites Büro. Und immer wichtiger werden auch Wirtschaftlichkeitsvergleiche unterschiedlicher Technologien. Reich + Hölscher entscheidet sich von Anfang gegen reine Investbetrachtungen und für Kalkulationen über die gesamte Betriebsdauer. Mit Michael Kapke gewinnt das nun schon 17-köpfige Team zum Ende dieses Jahrzehnts seinen künftigen Motor.

2000-2009

Bauen in Bestand und Betrieb

Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends beginnt mit einer neuen Währung. Reich + Hölscher muss sich beweisen, vor allem in der Königsdisziplin Bauen im Bestand und im laufenden Betrieb. Denn es wird nicht nur neu gebaut, sondern auch erweitert oder umgebaut. Neue Themen sind die Wärmerückgewinnung oder Lüftungsanlagen in Schulen. Und viele Krankenhäuser werden ab Mitte dieses Jahrzehnts geschlossen oder privatisiert.

Michael Kapke erschließt dem Ingenieurbüro eine ganz neue Klientel: die heimische Wirtschaft. Die Region Ostwestfalen-Lippe ist Heimat vieler weltbekannter Marken, Kapke öffnet viele Türen zu den zumeist familiengeführten Unternehmen. Zum Ende des Jahrzehnts wird Michael Kapke dritter Partner; zusammen führen Sie 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

2010-2019

Energiewende in Sicht

Die 2010-er Jahre stehen im Zeichen des ersten Generationswechsels. Michael Kapke setzt auf transparente Prozesse und eine aktive Kommunikation. Er formt mit Unterstützung der Seniorpartner hoch leistungsfähige Teams, die parallel mehrere große Projekte stemmen können. Erste Kunden können für die Nutzung erneuerbarer Energien gewonnen werden – trotz Finanzmarkt- und Weltwirtschaftskrise. Die Mehrzahl entscheidet sich für Übergangslösungen; die Energiewende kommt trotz des Super-GAUs im japanischen Fukushima mangels politischen Rückenwinds nur schleppend voran.

2013 wird erstmals mehr Energie aus Wind als aus Kernkraft gewonnen. 2016 rückt ein neues Gesetz die Energieeffizienz in den Fokus. Erste Simulationssoftwares ersetzen Vergleichsrechnungen, auch die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik wird digital. Im Miteinander der Planer dreht sich alles um BIM – die gemeinsame Arbeit in 3D-Modellen. Mitte dieses Jahrzehnts verabschiedet sich Hans-August Hölscher in den Ruhestand; Michael Kapke und Klaus Reich führen das auf über 40 Mitarbeitende angewachsene Team gemeinsam.

2020-heute

Neues Denken für neue Konzepte

Das jüngste Jahrzehnt in der über 40-jährigen Firmengeschichte von Reich + Hölscher beginnt mit dem Vollzug des ersten Generationswechsels: Klaus Reich scheidet aus, widmet sich seiner Aufgabe als vereidigter Sachverständiger. Michael Kapke wird alleiniger Inhaber, er schwört die Mannschaft auf die Energiewende mit neuen Konzepten ein. Für ihn ist die Zeit der Zwischenlösungen endgültig vorbei. Bauweise und Anlagentechnik sind so weit vorangeschritten, dass eine umfassende Versorgung von Neubauten mit erneuerbaren Energien möglich ist. Der spürbare Klimawandel fordert resilientere Gebäude; TGA-Planer werden erstmals in die Architekturplanung eingebunden. Anfang 2022 beginnt mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der Sprengung der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 die größte Energiekrise in Europa, ein Jahr später schaltet Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke ab.

Eine erstmals zweistellige Inflation treibt die Hypothekenzinsen, die Baukosten explodieren, viele Projekte werden von den Investoren in die Zeit geschoben; die Konjunkturlokomotive Deutschland kommt ins Stottern. Das Team zählt aktuell 47 Köpfe und mit Marcel Weiß und André Büttner greift die dritte Generation in die Räder. Aus dem Ingenieurbüro Reich + Hölscher wird die reich + hölscher TGA-Planer GmbH. Neue Gesetze und hohe Energiekosten zwingen Immobilienbesitzer und Bauherren zum ultimativen Energiesparen, zur alternativlosen Planung und zeitnahen Umsetzung der Energie- und Wärmewende. Reich + Hölscher kann viele Jahre Erfahrung mit innovativen Konzepten vorweisen, verfeinert diese konsequent durch Mikroplanung und KI-gestützte Steuerung der Anlagentechnik. Bis 2045 will die Bundesregierung den Ausstoß von Treibhausgasen auf Null bringen, um den Klimawandel einzubremsen.

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