TH OWL Lemgo

Sanierung der TH OWL in Lemgo: New Work im Denkmal jetzt möglich

Das Hauptgebäude des Studiencampus OWL der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist ein beeindruckendes Monument seiner Zeit: Beton und Glas prägen das Hauptgebäude mit seinen drei Flügelbauten mit einer variierenden Höhenstaffelung von einem bis zu neun Geschossen. 1974 im Stil des Brutalismus erbaut, zählt das Gebäude der einstigen Ingenieursschule Lemgo heute zu den jüngsten Baudenkmälern der Region Ostwestfalen-Lippe. Knapp fünf Jahrzehnte nach seinem Bau erstrahlt das Herzstück des Campus Lemgo mittlerweile in neuem Glanz: In gerade einmal zwei Jahren ist das komplette Gebäude mit rund 15.400 Quadratmetern Grundfläche in vier Bauabschnitten im laufenden Betrieb kernsaniert worden. Das Team des Bielefelder Ingenieurbüros Reich + Hölscher ist dabei verantwortlich für die Planung und Erneuerung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA).

Lernen der Zukunft

„Mit den Sanierungen und Modernisierungen haben wir für unsere Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden beste Bedingungen geschaffen, die den aktuellen Standards folgen. Hiermit sind wir modern und zukunftssicher aufgestellt“, sagt Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe anlässlich der Inbetriebnahme. Neben den technischen Neuerungen habe sich auch die Aufenthaltsqualität um ein Vielfaches verbessert: „New Work ist nun in vielen Bereichen möglich. Ob in Präsenz, in digitaler oder in hybrider Weise: wir können und wollen jede Form der Lehre ermöglichen. Die nun abgeschlossene Modernisierung erlaubt das Lernen der Zukunft bei uns zu erleben“, fasst Prof. Dr. Krahl die Bedeutung der neuen Räumlichkeiten zusammen. 

Sanitär und Heizung ersetzt

Saniert und ergänzt wurden nicht nur die Gebäudehülle, die Flure und Räume, die Medientechnik, Aufzüge und Licht im Vordergrund, sondern auch die Technik im Hintergrund: Sämtliche Schmutz- und Regenwasserleitungen wurden ausgetauscht, das komplette Trinkwassernetz unter aktuellen TW-Hygiene-Gesichtspunkten neu aufgebaut. Auch alle Sanitärobjekte wurden erneuert. Die Wärmerzeugung entstand auf Basis der Reich + Hölscher-Planung neu mit einer Fernwärmeübergabestation, mit dem Aufbau neuer Regelgruppen und Rohrleitungsnetzen für statische Heizflächen und Luftheizregistern sowie unter Austausch sämtlicher Heizkörper.

Gutes Klima und mehr Sicherheit

Erneuert und ergänzt wurden auch Klima und Lüftung in allen Hörsälen, Laboren und allen anderen Orten, wo viele Menschen zusammenkommen. Dazu die Entrauchungsanlagen sowie die Kälteanlagen mit Frei-Kühlern und Redundanz für das Rechenzentrum. Ausgetauscht wurden zudem die trockenen Feuerlöschleitungen ebenso wie die Einspeisekästen und Entnahmeschränke. Die Labore wurden mit neuen Anlagen für Dampf, Druckluft, Heißwasser, und Kälte einschließlich Eiswasser und entmineralisiertem VE-Wasser aufgewertet. Komplett erneuert wurde auch der Technische Brandschutz für alle Anlagengruppen.

Mehr Leistung – weniger Energie

„Das Ergebnis der Modernisierung ist sehr beeindruckend“, urteilte BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems anlässlich der Schlüsselübergabe und lobte insbesondere die moderne Lüftungsanlage, die mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet wurde und jetzt bei besserer Leistung weniger Energie verbraucht als die alte Anlage. „Die energieeffiziente Lüftung und auch der Umbau der Beleuchtung auf LED-Technik sind nur zwei Beispiele, die wir wie hier in Lemgo landesweit umsetzen, um die Landesregierung bei ihrem Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein, zu unterstützen“, so Willems.

Lernen und Leben haben sich verbessert

„Die Lern- und Aufenthaltsbedingungen haben sich für uns Studierende um ein Vielfaches verbessert. Es macht Spaß, die neuen Seminarräume, Hörsäle und Labore zu nutzen. Wer die Hochschule schon vor der Sanierung kannte, spürt die Verbesserungen sofort, wenn er jetzt das Foyer betritt“, lobte Nils Isendahl, der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der TH OWL bei der Inbetriebnahme.

Viereinhalb Mal so viele Studenten 

Als die Lemgoer Ingenieurschule Anfang der 70-er Jahre gebaut wurde, zählte man gerade einmal 600 Studenten. Heute sind es 2.770, viereinhalb Mal so viel. Am Standort Lemgo der TH OWL kann man folgende Fächer studieren: Betriebswirtschaftslehre, Elektrotechnik, Informationstechnik, Lebensmitteltechnologie, Logistik, Transport, Verkehrswirtschaft, Maschinenbau, Mechatronik und Produktionstechnik. Die TH OWL bietet an Ihren Standorten Lemgo, Detmold und Höxter/Warburg insgesamt mehr als 50 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Mehr unter www.th-owl.de.

Licht und luftig mit viel Platz für die Studierenden: Die Bibliothek des TH-Standorts Lemgo nach der Sanierung. Foto: BLB NRW
Eine sensorgesteuerte Lüftungsanlage sorgt dafür, dass den Studierenden am Campus Lemgo auch bei voller Hörsaalbesetzung nicht die Luft ausgeht. Das Farbkonzept und die feinabgestimmte Lichtanlage erleichtern Lernen und Lehren. Foto: BLB NRW
Ein Luftbild der Hochschule überreichte Wolfgang Feldmann, Niederlassungsleiter von BLB NRW, an Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL. Den symbolischen Schlüssel übergab Abteilungsleiter Ante Niggemann vom BLB an die TH-Kanzlerin Nicole Soltwedel. Rechts Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW. Foto: BLB NRW

Projekt

Kernsanierung des Hauptgebäudes der Technischen Hochschule OWL in Lemgo

Entwurf

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW

Bearbeitete Leistungsphasen

LPH 1-9

Auftraggeber

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW August-Bebel-Str. 91 33602 Bielefeld

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