Junge Systemplanerin als Landesbeste ausgezeichnet

28. November 2016
Joachim Kummrow

Wer statt eines Jobs seine Berufung gefunden hat, kann dem Erfolg kaum ausweichen: Heute erhält die 26-jährige Anastasia Ebenberger in Düsseldorf den Ehrenpreis des Verbandes Freier Berufe in NRW. Grund ist ihre Bestleistung in der Abschlussprüfung der Berufsausbildung zur Technischen Systemplanerin. Für 92 von 100 möglichen Punkten und die Abschlussnote 1,4 wurde sie bereits von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen geehrt.

Die in Harsewinkel aufgewachsene Anastasia Ebenberger, die heute mit ihrem Mann in Werther lebt, hat eine wahre Odyssee der Berufsfindung absolviert: Nach Abitur und einem Jahr als Produktionshelferin versuchte sie sich als Studentin in den Fächern Philosophie und Religionswissenschaften. Weil sie es nach drei Semestern nicht länger ertragen konnte, einen theoretischen Vortrag nach dem anderen zu hören, bat sie beim Arbeitsamt um eine Berufsberatung. Als Alternative zu dem von ihr in die engere Wahl gezogenen Beruf der Bauzeichnerin stellte man ihr auch den Beruf der Technischen Systemplanerin vor. Von da an brauchte es noch genau ein Jahr in einer weiteren Jobschleife, bis   Anastasia die passende Lehrstelle fand.

Im Bielefelder Ingenieurbüro Reich + Hölscher, wo man sich seit mehr als 30 Jahren mit der Planung von Gebäudetechnik beschäftigt, fand sie nicht nur die richtige Aufgabe, sondern auch ein optimales Umfeld und nette Kollegen. Nach der Einarbeitung durfte sie an großen Projekten wie dem Umbau von Bürogebäuden für die Firma Miele in Gütersloh oder den Umbauten an der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde mitarbeiten.

Was sie an der Ausbildung zur Systemplanerin besonders fasziniert, ist die Mischung aus Mathe und Physik gepaart mit einer großen Portion Kreativität: „Uns bleibt für die Haustechnik im Neubau oder Umbau immer nur wenig Platz, da gilt es, jeden Tag richtig gute Lösungen zu finden.“ Wie gut ihr das gelingt, beschreiben nicht nur die Ehrenpreise, sondern vor allem die Tatsache, dass die 26-Jährige gleich nach der Ausbildung eine Festanstellung in Ihrem Ausbildungsbetrieb bekam.

Ihr Chef Michael Kapke, geschäftsführender Gesellschafter bei Reich + Hölscher, ermunterte sie zur Weiterbildung: Auf schulischem Wege kann es der Versorgungstechniker werden, durch ein Studium der Versorgungstechnik auch ein Bachelor- oder Masterabschluss. Doch ganz so eilig hat es die Ex-Auszubildende nicht: „Ich will jetzt erstmal machen, was mir Freude macht. Die Schulbank kann ich ja später immer noch drücken, wenn mir die Zeichnerei mal zu langweilig werden sollte.“

Freuen sich gemeinsam über die Ehrung auf Regional- und Landesebene: Chef Michael Kapke und die frischgebackene Technische Systemplanerin Anastasia Ebenberger vom Bielefelder Ingenieurbüro Reich + Hölscher.

Melden Sie sich für unseren Newsletter an